Neubau der TCE Tagesklinik | München

Neubau der TCE Tagesklinik | München

TCE Therapiecentrum für Essgestörte | München-Nymphenburg

Projektaufgabe war die Errichtung eines dreigeschossigen Neubaus für das Therapiecentrum für essgestörte Patienten (TCE) in München Neuhausen-Nymphenburg. Hier werden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Essstörungen in einer Tagklinik behandelt. Für das neue Therapiezentrum wurde im Vorfeld ein Gebäude aus den 1960er Jahren, das seit ca. 2008 leer stand, abgebrochen.

Im TCE werden insgesamt 36 Kinder und Jugendliche in sieben Wohngruppen sowie einer Jugendwohngruppe behandelt. Therapeutische Wohngruppen (TWGs) ergänzen seit 1993 das kognitivverhaltenstherapeutisch orientierte Behandlungskonzept des tagklinischen Therapieprogramms. Die Wohngruppen bestehen in der Regel aus zwei Schlafzimmern mit jeweils zwei Betten, Wohnzimmer, Küche sowie Dusch- und Wannenbad mit WC. Die Dauer der Behandlung beträgt ca. zwei bis drei Monate als stationärer Aufenthalt und als offene Einrichtung. Die gesamte Gebäudekonzeption ist hierbei vollständig auf die Bedürfnisse und Therapieanforderungen der Patienten zugeschnitten.

Nutzung des Gebäudes

Im Erdgeschoss mit einer Nutzfläche von 675 m² befinden sich neben dem Haupteingang die zentrale Verwaltung mit Aufnahmesekretariat, TCE- Leitung und stellvertretende Leitung sowie einem Schwesternbüro, zudem noch zwei Arztzimmer und ein Untersuchungszimmer mit zugeordnetem Wiegeraum. Des Weiteren finden sich hier drei großzügig geschnittene Therapieräume, die direkt nebeneinander liegen. Der größte Raum ist zusätzlich mit einer mobilen Trennwand unterteilbar.


Herzstück des Geschosses ist jedoch der gewerbliche Kochbereich mit Großküche, in der für die Patienten und das Personal das auf das TCE-Ernährungskonzept abgestimmte Speisen zubereitet werden. Hier werden Frühstück und Mittagessen zubereitet und über einen großzügigen Thekenbereich ausgegeben. Theke und Speiseraum grenzen direkt aneinander in einem offen gestalteten Grundriss. Hier essen die Patienten gemeinsam. Der Speisesaal für das Personal liegt getrennt nebenan. Für die restlichen Mahlzeiten steht eine eigene Wohngruppenküche zur Verfügung, die von den Bewohnern selbst genutzt werden kann, jedoch vom gewerblichen Küchenpersonal versorgt wird.



Im ersten Stockwerk befinden sich zusätzlich eigene Unterrichtsräume der Staatlichen Schule für Kranke. Sie bietet den Patienten die Möglichkeit während der Therapie ihre schulische Ausbildung weiterzuführen. Weitere Räumlichkeiten für vier Psychologen und zwei Diätassistenten sowie zwei Therapeutenbüros mit Schreibzimmer und zusätzliche Therapieräume für Einzelgespräche ergänzen das Klinikkonzept.

Konstruktion

Das Gebäude wurde in konventioneller, massiver Mischbauweise errichtet. Die Fassade wurde als klassische Lochfassade ausgebildet. Dabei fügt sich das neue Gebäude in das bestehende und teilweise unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble aus der Zeit der Jahrhundertwende ein. Das Dachgeschoss erhielt ebenfalls eine Mischkonstruktion aus begrüntem Flachdach und einem Steildach. Um auch künftig in der Nutzung flexibel zu bleiben, wurde der Innenausbau in Trockenbau ausgeführt. Die Erschließung des Hauses erfolgt komplett barrierefrei.