Quatertower Augsburg | Wettbewerb

Quatertower Augsburg | Wettbewerb

Quatertower Augsburg – Wettbewerb | 1. Platz

Gegenstand des Wettbewerbs war die Entwurfsplanung eines repräsentativen Wohnhochhauses, dass sich durch besonders kreative, technologisch innovative und funktionale Aspekte des zeitgenössischen Wohnens auszeichnet. Darüber hinaus war auch eine Mischnutzung von Wohn-, Büro- und Gewerbeflächen denkbar, die im Konzept auch mit eingeflossen sind.

Das Augsburger Textilviertel zählt gegenwärtig zu den innovativsten Entwicklungsflächen der Fuggerstadt. An der Ecke von Nagahama-Allee und Provinostraße gelegen, präsentiert sich der Quatertower als skulpturale Landmarke des neuen Lebens im Textilviertel. Sowohl von der Zentrumsachse nach Westen als auch von der City-Galerie im Nordwesten bildet das Hochhaus mit seinen 12 Geschossen weithin sichtbar den Auftakt. Von Süden wird der Grünstreifen bis zum Quatertower als grüne Schutzzone zur stark frequentierten Nagahama-Allee weitergeführt. Am neuen Gebäude selbst entsteht zur Provinostraße und dem Textilviertel geöffnet ein Quartiersplatz, der zum Verweilen einlädt.

Äquivalent zur Vielfalt seiner Umgebung bietet der Quatertower in seinem Inneren Raum für ganz unterschiedliche Nutzungsszenarien. Ausgehend von einer halböffentlichen Empfangszone im Erdgeschoss, die unterschiedlich wie z.B. mit Kultur oder Gastronomie bespielbar sind, stapeln sich elf Ebenen übereinander, die Büro- und Wohneinheiten nach Bedarf aufnehmen. So lassen sich von der kompletten Büroebene mit offenem Konzept über kleine Denkzellen bis hin zu Co-Working-Spaces die unterschiedlichsten Unternehmenskonzepte realisieren.
Im Wohnsegment sind von einer klassischen Zweizimmerwohnung, studentischem oder Gemeinschaftswohnen, Singlewohnen in Appartements bis zum stockwerksübergreifenden Penthouse an der Turmspitze ebenfalls variierende Nutzungen denkbar. Im Untergeschoss sorgt eine Tiefgarage für die nötigen Stellflächen. An den jeweiligen Bedarf lassen sich die Ebenen dank ihres tragenden Kerns mit Aufzügen und nötigen Treppenhäusern nach Baukastenprinzip anpassen und leisten mit dieser Flexibilität ihren Beitrag zu einem langen Gebäudelebenszyklus.


Das als Stahlbeton-Skelettbau konzipierte Quatertower korrespondiert nach außen mit seiner Umgebung. Versprünge und Loggien brechen die kompakte Baumasse auf. So dient der Rücksprung im vierten Geschoss nicht nur der Einhaltung der Baugrenzen, sondern orientiert sich mit seiner Bauhöhe an der Nachbarbebauung entlang der Nagahama-Allee. Eine großzügige Panoramaterrasse steigert den Mehrwert.

Auch in seiner Materialität und Farbigkeit passt sich der neue städtebauliche Hochpunkt der umgebenden Bebauung an. Die hinterlüftete Vorhangfassade, die aus einer Bekleidung aus großformatigen keramischen Paneelen besteht, korrespondiert farblich mit den übrigen Bauten des Textilviertels. Unterschiedliche Glasurarten der Keramiken und versetzt angeordnete Fensteröffnungen sorgen für ein feines Fassadenspiel. Das Verhältnis von opaken zu transparenten Flächen in der Lochfassade sind in erster Linie für das Wohnen optimiert, lassen jedoch auch andere Nutzungen zu. Raumhohe Fenster und Fenstertüren lassen viel Tageslicht ins Innere und bieten zugleich spannende Ausblicke in das historische Textilviertel.

Beurteilung durch das Preisgericht
„Das Projekt überzeugt durch den gut proportionierten und gegliederten Baukörper, der den eher spröden Vorgaben des Bebauungsplans eine kaum erwartete Eleganz entlockt. Dabei nimmt der Baukörper durch Einschnitte und Rücksprünge gekonnt Bezug auf die umliegende Bebauung und bindet dadurch den Neubau recht selbstverständlich in den Kontext ein. Die Grundrisse sind gut strukturiert und bergen Räume überraschenden Zuschnitts bei gleichzeitig hoher Aufenthaltsqualität und geschickt in den Baukörper eingeschnittene Freiräume, bzw. Loggien, die gut orientiert sind.“