Haus für Kinder Albert-Camus-Straße | München
Ein Holzbaustein im neuen Stadtquartier – kompakt und rückbaubar
Das Haus für Kinder ist ein Baustein der Bildungsinfrastruktur des neu entstehenden Stadtteils Freiham im Westen Münchens. Auf rund 350 Hektar entwickelt sich ein neues Stadtquartier, das künftig rund 25.000 Menschen Wohn- und Lebensraum bieten soll. Kompakt, grün und urban lautet der Anspruch hierbei. Diesen Leitgedanken greift das Haus für Kinder an der Albert-Camus-Straße auf: Ein markanter Massivholzbau, situiert in einer offenen Blockbebauung, mit begrünter Fassade und Gründach, der Kinderkrippe und Kindergarten vereint.
Der Entwurf – kindgerecht und naturnah
Der Neubau steht frei auf einem sehr schmalen Grundstück nahe dem Quartierszentrum. Ansprechend gestaltete Freiflächen und die Maßstäblichkeit des zweigeschossigen Gebäudes bieten den Kindern einen altersgerechten Entwicklungsraum. Über den Haupteingang an der Stirnseite des Gebäudekubus betritt man helle und mit Farbakzenten gestaltete Räume. Außen wie innen sorgen eine Holzfassade mit Farbakzenten bzw. Sichtholzflächen aus Fichte für ein gesundes Raumklima und eine natürliche Atmosphäre, in der sich die Kinder wohlfühlen und entfalten können. Freche Früchte der Künstlerin Nigin Beck beleben die Flure als farbenfrohe Wandskulpturen.
Je drei Krippen- und Kindergartengruppen eröffnen Platz für insgesamt 111 Kinder. Im Erdgeschoss befinden sich je ein Gruppenraum für Krippe und Kindergarten mit Multifunktionsraum, Garderoben und Sanitärbereichen. Ein großer Mehrzweckraum für Veranstaltungen, Sport und Spiel, Verwaltung und Küche ergänzen das Raumangebot.
Das Obergeschoss ist ähnlich strukturiert: Hier sind jeweils zwei Gruppen für Krippe und Kindergarten, ergänzende Multifunktions- und Nebenräume sowie die Personalbereiche platziert. Kleine Guckfenster wechseln sich mit großformatigen Fenstern ab und ermöglichen Groß und Klein den Blick ins Grün des Gartens. Im Erdgeschoss kann dieser direkt aus den Gruppenräumen betreten werden, während im Obergeschoss ein vorgelagerter, begrünter Balkon mit Treppe die Verbindung zu den Spielflächen im Freien herstellt.
Das Energiekonzept – grün und ökologisch
Ökologische Aspekte spielen beim Haus für Kinder neben funktionalen Gesichtspunkten eine große Rolle. Da die Kindertagesstätte im Rahmen der „Klimaneutralen Stadtverwaltung 2030“ errichtet wird, wurde der mit Fernwärme beheizte Neubau ressourcenschonend in Massivholzbauweise auf konventionellem Stahlbetonsockel errichtet. Der Anteil an Betonbauteilen wurde mit Bodenplatte, Sockel und aussteifendem Treppenhauskern so gering wie möglich gehalten. Dessen Rückbau ist ebenso wie der von Wänden und weiteren Rippendecken aus Brettsperrholz sortenrein möglich.
Ziel für Gebäudehülle und Betrieb ist es, den Primärenergiebedarf so gering wie möglich zu halten, eine Photovoltaikanlage auf einem Teil des Daches trägt zur Klimaneutralität der Einrichtung bei. Die restliche Dachfläche des Flachbaus erhielt eine extensive Biodiversitätspflanzung, die gemeinsam mit der Fassadenbegrünung der Flächenversiegelung entgegenwirkt und ein verbessertes Mikroklima schafft.