Carlo-Mierendorff-Schule | Griesheim

Carlo-Mierendorff-Schule | Griesheim

Denkmalgerechte Sanierung, Neubau und Freianlagengestaltung

Im Rahmen eines Schulmodernisierungsprogramms plant der Landkreis Darmstadt-Dieburg den Neubau der Carlo-Mierendorff-Schule als inklusive Ganztagsschule in Griesheim. Die drei- bis vierzügige Schule besteht derzeit aus einem ein bis zwei-geschossigen denkmalgeschütztem Gebäudeensemble und einer Sporthalle. Allerdings lassen sich nicht alle Anforderungen des Modernisierungsprogramms in den Bestand umsetzen – daher werden Teile des Bestands saniert und in den Neubau integriert.

CARLO-MIERENDORFF-SCHULE

Ein auf dem Grundstück befindliches Kiefernwäldchen wird als raumbildendes Charakteristikum miteinbezogen. Während der Baumbestand die baulichen Elemente umgibt, vereint das neue Schulhaus angrenzende Bauten zu einem Gesamtensemble. Die wohlbedachte Positionierung des neuen Baukörpers im Herzen des Areals kreiert eine sanfte Verschmelzung von Architektur und Natur.

Den Auftakt zum neuen Schulcampus macht der Zugangsbereich im Osten des Areals. Ein überdachter Weg vom Vorplatz des Buswendebereichs leitet die Schüler zum Eingang der Schule. Das Herzstück der neuen Schule bildet die transparente Foyer- und Mensazone im Erdgeschoss. Die Dynamik des Baukörpers ermöglicht an dieser Stelle sowohl öffentliche Zonen für das Gemeinschaftsleben als auch Räumlichkeiten für zurückgezogene und interne Nutzungen.

Die in den oberen Geschossen gelegenen vier Lernhäuser bieten je eine gemeinsame Mitte sowie individuell nutzbare Außenräume. Durch die Anordnung aller Räume an der Fassade jeder Ebene ergeben sich neben einer natürlichen Belichtung und Belüftung ebenso Ausblicke in die grüne Landschaft. Gefasste Außenräume zonieren den baumreichen Freibereich in Bewegungs-, Spiel- und Aufenthaltsflächen.

Carlo-Mierendorff-Schule

Nachhaltiges Energiekonzept

Ausgangspunkt eines nachhaltigen, energetischen Konzepts für Bestand und Neubauten ist die Minimierung des Energiebedarfs. Dieser generiert sich aus der Kombination aus Gebäudekonstruktion und -technik mit innovativen und regenerativen Systemen. Die Grundstruktur des geplanten Neubaus bildet eine Stahlbetonkonstruktion. Die Fassade mit Fluchtbalkonen besteht aus vorgefertigten Wandtafeln aus Holzrahmenbau mit integrierten Fensterelementen. Die opaken Fassadenbereiche sind außen mit einer naturbelassen Lärchenholzschalung verkleidet, wodurch der naturnahe Charakter des Bauwerks unterstrichen wird.Großformatige Fenster sorgen für ein Höchstmaß an Tageslichtautonomie. Eine Reduktion des Gebäudestrombedarfs erfolgt u.a. durch den Einsatz energieeffizienter LED-Beleuchtung und einer tageslicht- sowie präsenzabhängigen Kunstlichtsteuerung.


Auszug aus der Beurteilung durch das Preisgericht:
„Der Schulentwurf unternimmt den Versuch, eine räumliche Spange zwischen den Bestandsgebäuden „Schule am Kiefernwäldchen“, denkmalgeschützten Schultrakt und Sporthalle zu bilden. (…) Positiv bewertet wird der Erhalt des Kiefernwäldchens (…). Überhaupt wird die starke architektonische Haltung begrüßt, die die Grundschule hier souverän als neuen Hauptakteur auf dem Gelände präsentiert (…).“