Neue Mensa der Hochschule | Landshut | Wettbewerb

Neue Mensa der Hochschule |  Landshut | Wettbewerb

Der Campus als kleinste Einheit von Stadtgeschehen, von Begegnung, Kommunikation und Interaktion. Als ein Ort des Lehren und des Lernens. Aber auch: des Sehen und Gesehen Werdens. Öffentlichkeit, aber auch Rückzugsorte bieten. Unter diesen Voraussetzungen fügt sich das neue Mensagebäude als Herzstück von Begegnung und Kommunikation auf dem Campusgelände der Hochschule Landshut ein.

Städtebau und Freiflächengestaltung

Die neue Mensa erhebt sich auf dem vorgesehenen Gelände und steht als kompakter Solitär dem dicht bebauten zentralen Bereich der Hochschule gegenüber und sorgt für ein ausgleichendes Gegengewicht. Bestehende Fluchten werden aufgenommen, der Anschluss zur Straße wird hergestellt; gleichzeitig bildet die Gebäudekante einen räumlichen Abschluss zur Straße. Der bestehende Teich sucht sich einen neuen Weg und umspielt das Gebäude von Nordwesten bis Südwesten. Eine Fußgängerbrücke verbindet das Mensagebäude mit dem Campusplatz.

Gemeinsam bildet die Mensa mit dem zurzeit im Bau befindlichen Hörsaalgebäude eine klare Eingangssituation zum Campus. Hierbei wird die Gebäudegeometrie leicht gedreht, so dass der Haupteingang mit seinem Foyer und dem Treppenzylinder zum Dach bereits von der Straße aus von weitem gut sichtbar wird. Gleichzeitig korrespondiert der Mensaeingang mit dem zurückspringenden Haupteingang des Hörsaalgebäudes und formt auf diese Weise das Tor zum Hochschulgelände. Das Foyer schafft einen ersten Vorplatz zum Campusgelände; hier kann sich der Student entscheiden, ob er von hier aus weiter auf den Campus läuft oder direkt in die Mensa geht.

Der Speisesaal der Mensa erstreckt sich von Nordwesten bis nach Südwesten und bietet durch seine großzügige Glasfassade einen kompletten Blick auf den Campusplatz und den Teich sowie auf die Hauptachse zum Campusgelände. Durch die raumhohe Glasfassade entstehen Blickbeziehungen sowohl nach außen als auch nach innen. Eine zusätzliche Freiraumerweiterung wäre optional denkbar, indem die Pfostenriegelfassade als öffnenbares Faltelement konzipiert wird. Auf diese Weise werden bei guten und warmen Wetterverhältnissen sämtliche öffentliche und Kommunikationsräume geöffnet und miteinander verbunden. Zusätzlich zu den Blickbeziehungen entsteht somit eine reale räumliche Verbindung.

Gebäudekonzept

Das Gebäude ist im Inneren wie im Äußeren kompakt und funktional konzipiert:Die Raumorganisation der Mensa ist so ausgerichtet, dass die unterschiedlichen Funktionen wie Kochen, Essenausgabe und Speisesaal getrennt voneinander funktionieren und sich nicht gegenseitig behindern. Das Gebäude und somit sein Funktionsablauf ist in 4 klare Bereiche gegliedert:

Foyer: Eingangsbereich, Einladung ins Gebäude; prominent am Campuseingang, erster Sammelpunkt und kleiner Marktplatz für die Studentenschaft; Sehen und gesehen werden
Küchenbereich: kompakt, geschlossen; Zufahrt und Belieferung sind rückseitig im Gebäude untergebracht, so dass der tägliche Studentenandrang nicht beeinträchtigt wird.
Essenausgabe: mit free flow-Bereich und Kassen als unmittelbares Verbindungsstück zwischen geschlossenem Küchentrakt und offenem Speisesaal
Speisesaal: lichtdurchflutet, offen, zum Campusplatz und Campusteich orientiert

Neben der Funktion der Nahrungsversorgung bildet das Herzstück der neuen Mensa das begehbare terrassierte Dach: es bietet viel Raum zum Treffen, kommunizieren, public viewing, oder einfach zum Ausruhen.

Fassade und Konstruktion folgen dem klaren Funktionskonzept: die Stahlbetondecke ist weitspannend, die Sichtbetonuntersicht ist unverkleidet; Stahlbetonstützen und ein endbeschichteter Bodenestrich; eine schlanke Pfostenriegel-Fassade mit 3-Scheiben-Isolationsglas; auf der geschlossenen Fassadenseite (Küchen- und Kühlzellen-Bereich) Verwendung von hochdämmenden Glaspaneelen als Fortführung der Pfosten-Riegel-Fassade. Die Fassade ist mit hinterlüfteten Metallpaneelen verkleidet.